5.Tag (29.08): Ein Tag in Aarhus

Hallo i bims das Lagerheft.

Heute erzähle ich euch von meinem Tag, da mich der Wasser- und Platzdienst, in Zusammenarbeit mit meinem Meister und Gebieter, brutal vernachlässigt hat.

Am Morgen bekam ich noch mit, wie alle ihre Tagesrucksäcke packten und sich für den Tag in Aarhus fertig machten. Dabei steckte mich mein allwissender Herr weise und vorrausschauend in seinen Rucksack.

Klappe zu, zack dunkel!

Hätte ich damals auch nur im entferntesten geahnt, dass dies die letzten Momente Sonnenschein, frische Luft und Beachtung für die nächsten 24h werden würde, hätte ich vielleicht auch gemeckert, aber wer konnte das schon ahnen! So beschreib ich euch nun den folgenden Tag, so wie ich ihn im dunklen Rucksack erlebt habe.

Ich hatte ja noch mitbekommen, dass es nach Aarhus geht, also wunderte ich mich nicht über die 2h dauernde Busfahrt. Einzig und allein der Lärmpegel, oder besser die unerwartete Ruhe, überraschte mich. Dort angekommen wurden alle in Gruppen eingeteilt. Sogleich erkannte ich im dunklen Rucksack die lieblichen und vertrauten Stimmen meiner Lieblingsgruppe, die mich am Vortag so wunderbar betreut hatte.

Nach einem kurzen Marsch hörte ich Lautsprecheransagen und viele verschiedene Sprachen. Ich folgerte: Hauptbahnhof. Die danachfolgenden Stunden standen dann ganz im Zeichen des Konsums. Nach 6 Tagen ohne zwanghaftes Ausgeben des Ersparten gab es kein Halten mehr. Die Kinder sprachen nicht mehr über die Stadtrally und die Leiter waren nur noch beschäftigt ihren Kindern auszureden sinnlosen überteuerten Ramsch zu kaufen. Die Gespräche änderten sich erst, als ich lautes Plätschern vernahm. Anschließend wurde es wieder still. Lediglich beim Betreten des nächsten Gebäudes vernahm ich ein dauerhaftes penetrantes Piepen. Ich würde auf Ladendiebstahl oder das fehlerhafte Benutzen einer elektrischen Drehtüre tippen.

Direkt danach: Hektik, Panik, Geschreie und Gerenne. Vermutlich hat die Gruppe mal wieder die Zeit nicht im Griff gehabt.

Anschließend hat es meine Gruppe doch noch zum Bus geschafft. Voller Hoffung und Vorfreude wartete ich auf meinen Einsatz. Je näher der Abend kam, desto mehr freute ich mich auf eine neue Gruppe, die mich befüllen sollte.

Aber es sollte nichts geschehen.

D. (Leiter)